19. Rhodter Adler, Weinstraße 10
Das Objekt besteht aus:
Haus 1: Wohn-, Kelterhaus, Stall, Hof und Waschhaus.
Haus 2: Wohn-, Kelterhaus, Scheuer, Stall und Hof
Das heutige Gasthaus „Rhodter Adler“ besteht aus zwei, früher eigenständigen und von verschiedenen Besitzern bewohnten, Häusern. Zunächst das Eckgrundstück mit der Gaststätte unter der Adresse Weinstr. 10, dazu kommt das ehemalige Haus
Edesheimer Str. 1, das im Jahr 1906 durch den Anbau mit Tanzsaal ersetzt wurde.
Im Urkataster sind beide Häuser getrennt beschrieben.
Mit Kauf des Hauses Lögelsgasse 100 im Jahr 1849 sowie des Hauses Edesheimer Gasse 99 im Jahr 1850 durch Johann Jacob Seitz, kamen beide Häuser in eine Hand, was bis zum heutigen Tag so geblieben ist.
Das Haus Edesheimer Gasse 99 wurde bereits im Jahr 1578 gebaut, wie die Jahreszahl im Schlußstein eines Kellerbogens belegt.
Von diesem Haus existieren heute nur noch der Keller mit Rundbogen und Resten aufsitzenden Mauerwerks sowie der dahinterliegende Garten. In diesem Garten sind weitere Fundamentreste des alten Hauses zu erkennen.
Das heutige Eckhaus mit Gaststätte und darüber liegenden Gästezimmern wurde im Jahr 1802 auf alten Fundamenten neu errichtet.
Im Jahr 1906 wurde durch den damaligen Besitzer Ferdinand Seitz der Tanzsaal, samt großem Keller und Eingangstor mit Personenpforte errichtet.
Das Baudatum ist an der Außenfront dieses, in der Edesheimer Straße liegenden, Bauteils ersichtlich.
Die aus Eisen gefertigten Ziffern 1 9 0 6 hängen über den Fenstern zum Saal.
Am 09.01.1906 stürzte der Neubau vor seiner Fertigstellung ein, wie eine Postkarte aus dieser Zeit belegt.
Der Saal war ausgestattet mit dekorativen Spiegeln und schweren schmiedeeisernen Deckenlampen, die von Ernst Schreiber, Kunstschlossermeister, gefertigt wurden. Außerdem gab es einen Aufzug von der Küche zum Tanzsaal, über den die Speisen nach oben transportiert werden konnten, ein Novum für die damalige Zeit. Der Saal diente ehemals den örtlichen Vereinen für Vereinsbälle, Faschingsbälle, Theateraufführungen usw. insbesondere in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Bevor die Pfälzische Oberlandbahn ihren Betrieb im Jahr 1913 aufnahm, diente der Gasthof zum Adler auch als Haltestation für die Postkutschen.
Mit Übergang des Areals an Karl Rummel im Jahr 1919 wurde neben der Gastwirtschaft auch eine Metzgerei samt Schlachthaus eingerichtet. Die Metzgerei wurde von den späteren Pächtern Max Liedert,
Siegfried Engemann bis weit in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts fortgeführt.
Ursprüngliche Besitzer/Bewohner:
ab ca. 1800 – 1892 im Besitz der Familie Seitz
von 1919 – 1962 im Besitz der Familie Rummel
Historische Häuser Rhodt
Diese Webseite wurde mit Jimdo erstellt! Jetzt kostenlos registrieren auf https://de.jimdo.com