28. Wohnhaus, Weyherer-Strasse 6

 

 

 

Das Objekt besteht aus:     Wohn-, Kelterhaus, Stall, Hof und Garten.

 

 

 

Das Haus aus der Zeit der Renaissance, mit großem Torbogen und Personenpforte, hat ein vorgezogenes Obergeschoß, d.h. es ragt etwa 50 cm in den Straßenraum. Der große Torbogen, mit der Jahreszahl 1 5 9 1 zeigt die für das 16. Jahrhundert typischen Verzierungen. Das unten in Voluten endigende Schräggewände ist reich mit rautenförmigen und runden Rosetten mit Kopfmedaillons geziert. Am Scheitelstein ein Ehewappen mit Helmzier, darunter Engelsköpfchen. Steinmetzzeichen. Daneben Fußgängerpforte. Am Pfeilersockel Löwenkopf.

 Für Rhodt wichtig ist der Engel im Schlußstein des Torbogens. Er ist an 11 weiteren Torbögen in Rhodt nachgewiesen, so viele, wie in keinem anderen Ort in der Pfalz.

Das Hoftor zeigt noch echtes altes Beschläg.

Der Rundbogen zum Keller trägt die Jahreszahl 1 5 7 3.  Er ist damit älter als der Torbogen. Es handelte sich um einen relativ flachen Keller. Das Wohnhaus selbst ist nicht unterkellert.

 

Im Hof des Anwesens befindet sich ein alter Brunnen von 1579 welcher der Sage nach mit dem Hochberg (Wasserberg) in unterirdischer Verbindung stehen soll. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts hat der damalige Hausbesitzer den Brunnen mit einer Steinplatte verschlossen.

 

Interessant ist, daß das Haus eine direkte Verbindung zum rechts danebenstehenden Nachbarhaus, Weyhererstr. 10 besitzt. Von der Küche des Hauses № 6 führt eine überwölbte Treppe hinab zu dem Keller des Hauses № 10. Derartige Treppen wurden früher in der Umgangssprache Kellerhals genannt. Der Rundbogen in diesem Keller ist allerdings zugesetzt und der Durchgang damit versperrt. Auch im Dachbereich gibt es zwischen diesen beiden Häusern eine direkte Verbindung. Das Gebälk beider Häuser geht ineinander über und ermöglichte auch im Speicher einen direkten Übergang von einem Haus in das andere.

 

Das alte Haus mit seinen interessanten Nebengebäuden wurde im Jahr 2009 verkauft und zu einer Wohnanlage mit mehreren Wohneinheiten umgebaut. Einbezogen in diese Bebauung wurden auch Teile des ehemaligen Gartens. Infolge dieser Nutzungsänderung gingen die beschriebenen alten Gebäudeteile verloren, mit Ausnahme des Wohnhauses mit Torbogen.

 

 

 

 

 

 

 

Ursprüngliche Besitzer/Bewohner:

um 1800        Johann Christoph Luft

 

1839-1926    Fam. Krieger

 

1926-1982    Fam. Keller